Michaela PETER | Hospiz Vöcklabruck

Steckbrief:

 

Name:  Michaela Peter

Ehrenamt:  Hospizbegeleiterin in der Hospizbewegung Vöcklabruck

Tätig seit:  September 2017

Wohnbezirk:  Vöcklabruck

 

Meine Geschichte:

Wie ich Hospiz-Begleitung selbst erlebte, unbedingt ein Teil davon werden wollte und nach 7 Jahren Ehrenamt nie einen Zweifel an der Tätigkeit hatte:

 

Mein erster Kontakt mit der Hospizbewegung Vöcklabruck und dem Mobilen Palliativ-Team Salzkammergut war im Jahr 2014. In den letzten Wochen im Leben meiner, an Krebs erkrankten, 67-jährige Mutter bekamen wir Unterstützung durch das mobile Palliativteam, sodass wir unsere Mutter gut zu Hause im Kreise ihrer Familie bis zu ihrem Heimgang betreuen und versorgen konnten. Dies war uns absolut wichtig und hat uns den Abschied der Mutter etwas erleichtert – sie hat ihr Leben lang alles für uns getan und so konnten wir ihr und uns ein „DASEIN bis zum Schluss“ ermöglichen.

 

Diese so unglaublich wertvolle Erfahrung und Hilfe wollte ich in irgendeiner Form an andere Betroffene weitergeben und konnte nach einer Grundausbildung in Lebens- Sterbe- und Trauerbegleitung mein Ehrenamt in der Hospizbewegung Vöcklabruck im Herbst 2017 starten.

 

Es ist nicht jede Betreuung einfach – man zweifelt oft an sich und scheitert auch und muss sich eingestehen, dass man für die bestimmte Person und/oder ihre Familie nicht die richtige Ansprechperson und Unterstützung ist, aber es gibt es auch die Beispiele, die einem in seinem Tun bestätigen…

 

Die Sitzwache bei einer sterbenden älteren, sehr selbstbestimmten Dame, für die es sehr wichtig war, diesen letzten Weg allein zu gehen und ihren einzigen Sohn, mit dem sie sehr verbunden war, nicht mit ihrem Sterben zu belasten. Der trauernde Sohn war in einem großen Zwiespalt – dem Wunsch der Mutter gerecht zu werden und sie allein zu lassen und sein Bedürfnis, die Mutter bis zu ihrem letzten Atemzug zu begleiten. Hier konnte ich „seinen Teil“ durch meine Sitzwache ersetzen – seine Mutter ist in dieser Zeit ruhig verstorben und dies war sehr tröstlich und hilfreich für ihn. Diese Frau hat selbst bestimmt, was sie wollte, und der Sohn konnte ihr den Wunsch erfüllen.

 

Oder das Beispiel einer unheilbar erkrankten 89-jährigen Altbäuerin, die ich seit einigen Jahren betreuen darf. Eine Frau, bei der jeder Besuch bei ihr, eine Lebensschule für mich ist. Die trotz unendlich vieler Schicksalsschläge ihr Leben so annimmt wie es ist, die ein enges Netzwerk aus Familie, Nachbarn, Freunden und unserem Verein um sich hat, sodass für sie ein selbstbestimmtes Wohnen in ihrer gewohnten Lebensqualität auf ihrem Bauernhof möglich ist.

 

Der Dank und die Wertschätzung von Betroffenen und ihren Familien, die man immer wieder einmal bekommt, ist der Antrieb für mich, in diesem so wertvolle Ehrenamt tätig zu sein und durch meine Unterstützung in Form von Besuchen, Erledigungen oder Sitzwachen das Leben der schwer kranken Menschen und ihren Familien und Freunden etwas leichter wird.