Steckbrief:
Name: Birgit Kalhs, Sabine Stiegler, Roland Stiegler & Gabriele Strassl
Ehrenamt: Assista – Altenhof
Tätig seit: 2 Jahren (Birgit, Sabine & Roland), 24 Jahren (Gabriele)
Wohnbezirk: Vöcklabruck & Grieskirchen

Unsere Geschichten:
Birgit Kalhs: „An meinem freiwilligen Engagement begeistert mich besonders, wie gut ich ins Team eingebunden bin. Diese enge Zusammenarbeit hat es mir ermöglicht, neue Freundschaften sowohl mit Klienten als auch mit meinen Teamkolleg/innen zu schließen, was für mich einen ganz besonderen Wert hat. Ein weiterer Aspekt, der mir sehr gefällt, ist die Flexibilität, mir meine Zeit im Ehrenamt frei einzuteilen. Diese Freiheit erlaubt mir, meine Tätigkeit auf eine Weise zu gestalten, die mir entspricht, ohne dass ich mich durch feste Vorgaben eingeschränkt fühle.
Ein wunderschöner Moment in meiner ehrenamtlichen Arbeit ist es zu sehen, wie sich die Klienten schon über kleine Dinge, wie einen gemeinsamen Spaziergang oder eine Tasse Kaffee, freuen. Es muss nicht immer ein großes Angebot sein, um Freude zu bereiten – oft sind es gerade die einfachen Dinge, die das Leben bereichern.
Durch meine Ausbildung als Kunsttherapeutin kann ich mein Wissen und meine Fähigkeiten gut in meine ehrenamtliche Tätigkeit einbringen, was auch bei den Bewohnern sehr gut ankommt. Was mich besonders glücklich macht, ist, dass ich nie gedacht hätte, wie viel Freude mir mein Ehrenamt bereiten würde. Seit zwei Jahren bin ich nun schon im Team von Assista. Meine Reise begann mit dem Adventkranzbinden im 16er, und seitdem habe ich viele wertvolle Erfahrungen gesammelt. Ein Highlight sind auch die Ausflüge, die wir manchmal zu meiner Familie nach Bad Aussee machen. Diese gemeinsamen Erlebnisse werden immer gerne ins 16er getragen und bereichern sowohl uns als auch die Klienten.
Für mich bedeutet Freiwilligkeit, meine Freizeit zu teilen, für spontane Unternehmungen offen zu sein und bei allen Festen, Feierlichkeiten und Ausflügen dabei zu sein. Besonders wichtig ist mir der gegenseitige Respekt und Austausch mit den Kollegen. Diese Wertschätzung ist der Grundstein für eine harmonische Zusammenarbeit und macht das Ehrenamt für mich zu einer besonders bereichernden Erfahrung.“
Sabine Stiegler: „Gemeinsam mit meinem Ehemann bin ich seit Jänner 2023 bei Assista tätig, nachdem die strengen Corona-Auflagen aufgehoben wurden. Mir wurde eine Frau im Haus 13 zur Betreuung zugeteilt, und wir waren uns sofort sympathisch. Es war eine sehr schöne Zeit, doch manchmal war es auch anstrengend, sodass ich erschöpft nach Hause ging, obwohl ich gerne mit ihr zusammen war.
Seit letztem Jahr begleite ich meinen Mann, wenn er seine Klienten zur Selbsthilfegruppe Parkinson und zur Psychotherapie fährt. Ich bin gerne im Assista Dorf und freue mich, wenn ich dort sein kann, um anderen zu helfen. Es ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle, und ich bin stets bereit, meine Unterstützung anzubieten.
Besonders dankbar bin ich auch für die Schulungen, die mir helfen, noch besser auf die Bedürfnisse der Klienten einzugehen und mich in meiner Tätigkeit weiterzuentwickeln.“
Roland Stiegler: „An meinem freiwilligen Engagement schätze ich besonders das herzliche Feedback der Bewohner. Zu meinen Aufgaben gehören Besuche, die Betreuung sowie Fahrten zur Psychologin und zur Selbsthilfegruppe. Seit Jänner 2023 bin ich bei Assista tätig.
Für mich bedeutet Freiwilligkeit, eine ausgewogene Balance aus Geben und Nehmen zu finden und kostbare Zeit mit Menschen zu verbringen, die dafür sehr dankbar sind. Zudem bietet es einen wertvollen Austausch mit anderen Ehrenamtlichen und die Möglichkeit, immer mehr zu lernen, um den Bedürfnissen der Klienten besser gerecht zu werden.“
Gabriele Strassl: „Für mich macht es Sinn, Zeit zu schenken und Menschen zu unterstützen, die im Alltag auf Hilfe angewiesen sind. Meine Tätigkeit umfasst die Begleitung im Freizeitbereich, wie Konzertbesuche, Familienbesuche, persönliche Gespräche und diverse Veranstaltungen. Auch die Unterstützung eines Spastikers bei Haushaltstätigkeiten oder die Betreuung und Gestaltung des Blumenschmucks am Balkon gehören zu meinen Aufgaben.
Seit 24 Jahren bin ich nun bei Assista tätig und empfinde diese Arbeit als eine wertvolle und erfüllende Erfahrung.“
Erlebnisse zum Schmunzeln von Eva Lindinger:
2020 verbrachte ich mit H. eine wunderschöne Woche im Burgenland. Natürlich gehörte ein Besuch der Landeshauptstadt Eisenstadt dazu. In der Fußgängerzone entdeckte H. eine Eisdiele und ich sollte ihr 3 Kugeln Erdbeereis holen. H. wollte mir, ca 4 Meter entfernt, unter einem schattigen Baum warten. Gerade als ich an der Reihe war, hörte ich ein lautes Scheppern und Rumpeln. Als ich mich umdrehte, fuhr H. mit ihrem Rollstuhl in der Mitte der Fußgängerzone und zog eine Gitterbox von Thalia mit Büchern nach. Ich lief ihr nach – einige Leute lachten, andere schüttelten den Kopf. Als ich bei ihr war sagte sie nur: „da möchte ich nicht wohnen, viel zu laut“. Sie hatte nicht bemerkt, dass die Gitterbox bei ihrem Rollstuhl hängengeblieben war und sie die Verursacherin des Lärms war.
Mit 3 BewohnerInnen war ich beim Fasching in Ebensee. Gleich nach Eintreffen im Veranstaltungssaal wollte J. Berner Würstl und P. eine Gulaschsuppe. Als das Essen auf dem Tisch stand und ich gerade P. die Gulaschsuppe eingeben wollte, fuhr H. mit voller Kraft gegen den Tisch. Vor J. stand nun die Gulaschsuppe und er löffelte weiter als wäre nichts geschehen.
Mit einigen Bewohnern verbrachte ich einen sonnigen Nachmittag am Traunsee, Wir alle gingen bzw fuhren entlang der Promenade . Natürlich gehört ein Kaffeehausbesuch dazu. A. musste zur Toilette. Ich begleitete ihn. Vor der WC Türe war ein kleiner Schranken, der nur hochging wenn 50 Cent eingeworfen werden. A. sagte: „Dafür bezahle ich ganz sicher nicht“, ging auf die Knie und kroch unten durch. Sparen will gelernt sein.
Mit P. war ich in einem Theater der Landjugend Kallham. Als auf der Bühne der Bauer zu seiner Frau sagte: du hast in letzter Zeit ziemlich zugenommen, rief P.: „du bist aber auch nicht gerade schlank“. Gelächter im ganzen Saal.
Mit W. war ich in Linz, beim Grab einer ehemaligen Assista Bewohnerin. Auf der Fahrt nach Linz erzählte mir W. wie sehr er B. gemocht hatte und wie sehr er sie noch immer vermisse. Ich schob W. vor B.s Grab und zündete eine Kerze an. Dann ging ich einige Schritte zurück und sagte zu W.: „jetzt kannst du mit B. reden oder beten, wie du willst.“ Darauf W.: „Nein, wir fahren jetzt ins Gasthaus, beten kann ich auch beim Essen.“